Wehranlage

Die Wehranlage

Foto: Reinhold Hörner

Noch heute ist die Kirche ringförmig von der Wehrmauer umgeben. Im östlichen Bereich wurde allerdings aus wirtschaftlichen Gründen ein Großteil des ehemaligen Kirchhofs entfernt, der ursprünglich bis auf die Höhe des gegenüberliegenden Sandsteinhauses (ehemaliges Schulhaus) reichte.

Durch das zweistöckige Torhaus gelangt man in den Kirchhof. Im großen Eichentor befindet sich nochmals eine kleine Einstiegsmöglichkeit, das sogenannte Nadelöhr, das dazu diente, im Verteidigungsfall nicht das große Tor öffnen zu müssen.

Neben dem Torhaus sind noch die Treppensteine vorhanden, die auf den Wehrgang führen. Im gesamten Bereich der Wehrmauer finden sich immer wieder Schießscharten zum Verteidigungszweck.

Im Nordwesten des Kirchhofs befinden sind noch alte Grabsteine, die Zeugnis dafür sind, daß der Kirchhof ursprünglich auch als Friedhof diente. Neben der Grabplatte eines Wertheimer Amtmannes und dem Grabstein für den „in die 38 Jahr treuembsig gewesener Pfarr“ Georg Neumann (1630 – 1700) ist auch ein vorreformatorischer Grabstein vorhanden. In drei Teilen zerlegt, zeigt er das Bild einer Frau mit einem Rosenkranz in den Händen und stammt aus dem Jahr 1459.1

In der Südwestecke und auf der südlichen Wehrmauer befinden sich jeweils Aussichtsposten, sogenannte Bastionen. In der Brüstung der Rundbastion befindet sich die Jahreszahl 1515.

In einem würdevollen Akt hat man auch gotische Fensterabschlüsse in der Wehrmauer erhalten. Dies rührt vermutlich aus dem 16. Jh., als man mit Einbau der Emporen in die Kirche größere Fensteröffnungen schaffen mußte.2

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1 A. v. Oechelhäuser, S. 94
2 Festschrift: Jörg Paczkowski, S. 25