Karl Hergenhan wurde am 2. Dezember 1923 in Dertingen als Sohn der Eheleute Karl und Barbara Hergenhan geboren. Er starb am 20. März 2000.
Er besuchte in Dertingen die Volksschule. 1938 wurde er von Pfarrer Eberhard konfirmiert. Nach der Schulzeit absolvierte Hergenhan zwei Wintersemester an der landwirtschaftlichen Winterschule in Wertheim. Am 1. Oktober 1941 legte Karl Hergenhan die Landarbeitsprüfung ab.
Im April 1942 wurde er zum Infanterieregiment 55 nach Würzburg eingezogen. Er musste bis Kriegsende an die Ostfront nach Russland. Ende Januar 1948 wurde er aus russischer Gefangenschaft in die Heimat entlassen.
1949 heiratete er Erna Hörner. Aus der Ehe gingen drei Töchter und ein Sohn hervor.
Karl Hergenhan war vom 10. März 1966 bis zur Eingemeindung am 1. Dezember 1972 zur Stadt Wertheim Bürgermeister von Dertingen. Seit der Eingemeindung bis zum 31. März 1989 hatte er das Amt des Ortsvorstehers inne.
Für seine Verdienste um Bürger und Gemeinde erhielt Karl Hergenhan 1984 die Ehrenmedaille des Gemeindetages von Baden-Württemberg sowie 1989 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Am 3. Dezember 1993 wurde er zum Ehrenbürger von Dertingen ernannt.
Den Höhepunkt seiner kommunalpolitischen Tätigkeit stellte die Dorfsanierung und Ortskanalisation in Dertingen zwischen 1974 bis 1982 dar.
Zahlreiche weitere Maßnahmen wurden unter seiner Regie in Dertingen beendet oder begonnen: 1966/67 Bau des Wasserhochbehälters‚ 1968 bis 1970 Kanalisation und Erschließung des Baugebietes “Pfarrhaus”, 1970 Friedhofserweiterung, 1971 Kindergartenbau, 1972 Eingemeindung nach Wertheim, 1973 Friedhofsumlegung, 1980/84 erster Platz im Kreiswettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden”, 1981/85 Erwerb der Silbermedaille im anschließenden Landeswettbewerb, 1985 Kanalisation und Erschließung des Baugebietes “Steinhelle”, Ausbau der Landesstraße, Anschluss an die Kläranlage, 1986 Bau der Friedhofshalle, Beginn der Waldflurbereinigung, Erweiterung der Grundschule, 1988 Sportplatzbau‚ 3. Platz beim Kreiswettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” und 1989 Beginn des Autobahn-Lärmschutzwalles.
Karl Hergenhan widmete sich mit großem Engagement dem örtlichen Vereinsleben. So war er seit 1948 Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr, seit 1953 beim Wein-, Obst- und Gartenbauverein und ab 1956 beim Sportverein. 1937 trat er dem Posaunenchor bei, dessen Leiter er von 1950 bis 1973 war. Ab 1948 war er Sänger beim Gesangverein, den er dann von 1953 bis 1973 dirigierte. 1956 Gründungsmitglied und musikalischer Leiter beim Fanfarenzug bis 1973.
Für seine besonderen Verdienste um den Gesangverein und Fanfarenzug wurde er Ehrenmitglied beider Vereine. Außerdem ernannte der Gesangverein seinen langjährigen Leiter zum Ehrendirigenten.
Von 1967 bis 1980 war Hergenhan Mitglied im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank und von 1980 bis 1986 deren Aufsichtsratsvorsitzender.
Lange Jahre gehörte er auch als Mitglied und dann als Vorsitzender dem Weinfestausschuss an.